Perschl, Andreas (Hrsg.): Josef Kerschensteiner – Krieg, Gefangenschaft und Flucht

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Josef Kerschensteiner, Jahrgang 1927, wurde während der Weihnachtsferien 1942 zur Heimatflak eingezogen. Nach seinem Dienst im Reichsarbeitsdienst (RAD) wurde er zur Wehrmacht nach Cottbus einberufen. Zunächst wurde er als Funker im Panzerkorps "GD" und später in der Heeresflak-Artillerieabteilung „Brandenburg" bis zur Kapitulation an der Ostfront eingesetzt. Nach der Kapitulation geriet Kerschensteiner - irgendwo im Nordosten von Tschechien - in russische Gefangenschaft. Zunächst ging es in langen Tages- und Nachtmärschen in ein großes Auffanglager nach Süden. Als gegen Ende Juni die Abtransporte begannen, gelang es ihm mit Hilfe von Kameraden, sich dem Transport nach Russland zu entziehen. Als Angehöriger des Panzerkorps „GD" und der Division „Brandenburg" hätte ihn in Russland ein noch härteres Schicksal erwartet, als es den deutschen Kriegsgefangenen ohnehin drohte. Als Kriegsgefangener wurde er an die Tschechen übergeben. Dort arbeitete er zumeist auf tschechischen Bauernhöfen. Im Spätherbst 1946 entschloss er sich mit einem anderen Kriegsgefangenen zu einer riskanten Flucht. In ständiger Angst, erwischt zu werden, marschierten sie vier Nächte aus der Mitte von Tschechien an die tschechisch-österreichische Grenze und überschritten sie ohne entdeckt zu werden. Unterstützt von der einheimischen Bevölkerung gelangten sie schließlich nach Bayern und nach einigen Tagen Fußmarsch durch den Bayerischen Wald nach Hause.
 
172 Seiten, mit vielen, teils farbigen Fotos, Festeinband, gebunden
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