Scherzer, Veit (Hrsg.): Verheizt im Oderbruch - Überzähliges Fliegendes Personal als "Fliegerschul-Bataillon" im April 1945 im Erdkampfeinsatz
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Gegen Ende des Krieges waren aus Mangel an Benzin Tausende Angehörige des Fliegenden Personals, der Bodenorganisation - Flugzeugwarte, Flugplatzbetriebskompanien, Funkpeiler usw. - und der Schulen und anderen Ausbildungseinrichtungen, überzählig. Es waren meist Berufsoldaten im Mannschafts- und Unteroffizierstand.
Mitte März 1945 wurden etwa 150 Fluglehrer und Bordfunkerlehrer der Flugzeugführerschule B 31, Besatzungen der Kampfgeschwader 53 und 40 usw. in Brandis-Polenz zusammengefaßt und im E-Transport nach Wandlitz, nördlich von Berlin gebracht. Dabei waren auch Kampfpiloten mit über 200 England-Einsätzen, hoch dekoriert mit dem Deutschen Kreuz in Gold. Dort war bereits weiteres Luftwaffenpersonal zusammengezogen worden. Aus diesen rund 1.000 Mann wurde ein Regiment zu 2 Bataillonen formiert, gegliedert wie ein Infanterie-Regiment, und in Fallschirmjägeruniformen gesteckt. Das I. Bataillon erhielt die Bezeichnung Fliegerschul-Bataillon. Anfang April wurde das Regiment im Fußmarsch zur 9. Armee an die Oder nach Wriezen verlegt und der 25. Panzergrenadier-Division unterstellt.
Als am 16. April die Rote Armee zum Sturm auf Berlin antrat, geriet das Luftwaffen-Regiment in den Strudel des Untergangs der 9. Armee. Der Autor, ein Bordfunkerlehrer mit 3000 Flugstunden, anfangs eingesetzt als Fernsprechtruppführer beim Regimentsstab, schildert die verzweifelten und grauenvollen Abwehrkämpfe, und nachdem das Regiment zerschlagen war, die furchtbaren Rückzugskämpfe der von ihm geführten Kampfgruppe bis zu seiner Gefangennahme am 4. Mai, detailliert, sehr anschaulich und mitreißend. Im Juli 1945 gelang ihm die Flucht und am 27. August 1945 kehrte er in seine Heimatstadt im Allgäu heim.
214 Seiten, 53 s/w-Fotos, 5 Abbildungen, 13 s/w und farbige Karten, Festeinband, gebunden