List, Guido von: Ursprung und Wesen der Heraldik

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Die Annahme, daß die Deutschen vor dem 12. Jahrhundert keine Wappen kannten und sich letztere erst unter orientalischem Einflusse zu entwickeln begonnen haben sollten, galt bisher für eine ausgemachte Sache, über welche keine Debatte mehr zulässig ist. Jedoch schon bei der ersten nur oberflächlichen jener Voraussetzung erregt der wichtige Umstand schon gerechte Bedenken gegen die Unanfechtbarkeit eines solchen Dogmas, der Umstand nämlich, daß beachtenswerter Weise nur die Deutschen, und nur jene europäischen Völkerschaften, welche deutsche Kultur angenommen hatten, Wappen kannten und führten, während gerade und bezeichnenderweise der Orient, nicht einmal der westlichste Teil desselben auch nur eine Ahnung von dem hat, was wir Wappen, was wir Heraldik benennen, ganz abgesehen von dem urgermanischen Adelswesen und dessen eigenartigen Rangstufen, das den orientalischen Völkerschaften vollständig unbekannt ist.
 
Hätten die Deutschen aus dem Orient die Kenntnis der Wappen, selbst die bescheidensten Anfänge der Heraldik heimgebracht, so müßte doch logischerweise der Orient der Kreuzzugszeit schon Wappen gekannt haben. Da nun aber sowohl im Orient wie auch sonst außerhalb Deutschlands und der deutschen Kultur das Wappenwesen mit allem dem, was mit demselben untrennbar verbunden ist, zu den unbekannten Dingen zählte und noch heute zählt, so muß notwendiger Weise Deutschland selber das Ursprungsland der Heroldswissenschaft und Heroldskunst sein, was zu erweisen die Aufgabe vorliegender Schrift sein soll.
 
71 Seiten, einige Abbildungen, Broschur
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