Zemitis, Janis: Hinter der Front
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Lettland 1943, der Medizinstudent Janis Zemitis wird zum Kriegsdienst für das Deutsche Reich eingezogen, zur Lettischen SS-Freiwilligen-Legion (15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1). Es folgen die militärische Ausbildung in Lettland und dann im harten Winter 1943/1944 der Dienst in Russland. Janis schafft es, im Sanitätsdienst eingesetzt zu werden, stets hinter der Front, wo er sich als Sanitäter um Verwundete und als Nachlassunterführer um gefallene Kameraden kümmern muss.
Kaum ist Janis in Russland angekommen, da beginnt schon der Rückzug der deutschen Truppen und führt ihn vorübergehend zurück nach Lettland, dann weiter nach Deutschland. Der Rückzug erweist sich zunehmend als regelrechte Flucht vor dem Feind. Es gilt, um jeden Preis nicht in russische Gefangenschaft zu geraten und die alliierten Streitkräfte zu erreichen, was auch Anfang Mai 1945 gelingt.
Als Kriegsgefangener der Briten wird Janis nach Hamburg-Neuengamme, Oldenburg in Holstein und schließlich in ein großes Kriegsgefangenenlager in Zedelgem in Belgien gebracht. Dies ist in vielerlei Hinsicht eine äußerst entbehrungsreiche Zeit. 1946 wird Janis offiziell zur Displaced Person (DP) und lebt in DP-Lagern in der Britischen Zone Deutschlands. Das Leben in diesen Lagern erweist sich gar nicht als öde, sondern für einen jungen Menschen als durchaus vielseitig und ereignisreich.
Die Aufzeichnungen enthalten sehr viele Details, Personen werden namentlich benannt, der Verpflegung kommt besondere Beachtung zu. Es sind persönliche Eindrücke eines jungen Mannes, der Arzt werden will (und letztlich auch wird). Der Autor hat seine Erlebnisse relativ kurz nach den Ereignissen niedergeschrieben, als die Erinnerung noch frisch war. Die nahezu tagebuchartigen Schilderungen werden durch eine fundierte Abhandlung von dem Historiker Dr. K. Kangeris über die sog. Lettische SS-Freiwilligen-Legion ergänzt.
330 Seiten, einige Abbildungen, Broschur